Berge gibt es auch in Europa, viele sogar, wieso sollte man in Kenia ausgerechnet einen Berg bereisen? Zunächst einmal ist der Mount Kenya kein Berg, sondern ein Vulkan. Mit 5199 Metern Höhe der höchste in Kenia und der zweithöchste Afrikas. Das er auf den ersten Blick nicht wie ein Vulkan aussieht liegt daran, das er vor 3,5 Millionen Jahren zum letzten Mal ausgebrochen ist, seither verwittert er und wird dadurch immer niedriger. Ursprünglich soll er einmal über 9000 Meter hoch gewesen sein! Aber auch mit seinen "nur noch" 5200 Metern prägt der einsame Riese in beeindruckender Weise die weite Umgebung. Schnee nur 20 Kilometer vom Äquator entfernt? Das hat man in Europa den ersten Forschern vor 170 Jahren lange nicht geglaubt, durch die Klimaerwärmung dürfte es damit allerdings auch bald vorbei sein. Der Nationalpark, der rund um den Vulkan alles einschließt, was höher als 3500 Meter gelegen ist bietet in jeglicher Hinsicht Einzigartiges. Die Tierwelt ist äußerst artenreich, neben Elefanten, Löwen, Leoparden, Hyänen Wildbüffeln und Spitzmaulnashörnern gibt es hier viele Arten von Waldtieren, wie Buschschweine, Duckerantilopen, Colobusaffen und Diademmeerkatzen, Mit viel Glück trifft man sogar die scheuen Baumschliefer an. Es gibt viele Eulenarten, Eidechsen und bis auf eine Höhe von 4000 Metern auch Zebras.
Von beeindruckender Schönheit ist aber vor allem die überaus vielfältige Vegetation, die man hier erleben kann. Ab 2000 Metern Höhe findet man dichte Wälder, die Bäume mit Flechten überwachsen, es blühen Lilien, Orchideen und es gibt bis zu sechs Meter hohe Baumfarne, die Dschungelatmosphäre, die in den Tropenhäusern unserer Botanischen Gärten so gerne suggeriert wird, hier ist sie grandiose Wirklichkeit. Bis in die hohen Lagen des Mount Kenia findet sich ein afrikanische Phänomen, daß nämlich viele Pflanzen, vor allem Blumen, die sonst überall nur bis zu 50 cm. hoch werden gigantische Ausmasse annehmen. Heidepflanzen mit 10 Metern Höhe, Lobelien werden schon mal mehr als 5 Meter hoch, Kohlsorten bis zu 2 Metern. Dieses Phänomen, das man auch aus den Ruwenzonibergen in Uganda kennt vermittelt das Gefühl, in der Erdgeschichte einige Millionen Jahre zurückversetzt worden zu sein, fast erwartet man, daß gleich ein paar Dinosaurier um die Ecke kommen.
Gewaltig, unwirklich, märchenhaft und wunderschön, der Mount Kenya Nationalpark ist ganz anders als die weiten Savannengebiete, die man sonst mit einer Safari in Kenia verbindet. Wenn Sie erfahren wollen, wieviel mehr die Natur in Kenia bereithält sollten Sie den Mount Kenya unbedingt besuchen.
Um ein Bild von der Vielfältigkeit und dem Reichtum an unterschiedlichsten Naturräumen Kenias zu erhalten läßt sich eine Safari zum Mount Kenia hervorragend mit dem Besuch der Aberdares, des Samburu Nationalparks und des Lake Nakuru Nationalparks verbinden.
Keniatravel
Michael Blahm
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